Uniformen im Wandel der Zeiten

„Wir werden erwachsen“, meinte Alexander Süsse bei der Eröffnung der Sonderausstellung „Des Feuerwehrmanns Kleider – Schutz und Zier im Wandel der Zeit“ im Foyer des Feuerwehrmuseums. Der ehemalige leitende Branddirektor Dietrich Falke zog eine Parallele von der Entwicklung der Feuerwehrfahrzeuge zur Entwicklung der Schutzkleidung.

Eine Sonderausstellung im umgestalteten Foyer des Feuerwehrmuseums Bayern zeigt die Entwicklung der Schutzkleidung von einer Art Uniform bis hin zur heutigen Hightech-Ausstattung mit modernsten Fasern und Funktionen. Der Titel der Schau: „Des Feuerwehrmanns Kleider – Schutz und Zier im Wandel der Zeit“.

Es ist ein kleiner Querschnitt. Die ganze Vielfalt darzustellen, würde den Rahmen sprengen, meinte Ausstellungsmacher Markus Zawadke. „Die Zahl der Uniformen in Bayern wird sicher der Zahl der Kirchtürme nahekommen.“

Das Erscheinungsbild des Feuerwehrmannes hat sich in den Jahren seit der Gründungszeit bis heute mehrfach verändert. War es anfangs eine Zierde und ein gemeinsames Erkennungszeichen, dass man dem Corps angehörte, so hat sich die Einsatzuniform über die Jahrzehnte zu einer Schutzkleidung für den Einsatzdienst mit modernsten Fasern und Funktionen gewandelt.

In der Ausstellung ist beispielsweise zu sehen, wie sich die Uniform in der Zeit des Nationalsozialismus veränderte. Die ersten Uniformen der Nachkriegszeit waren noch aus Zeltbahnen, die die amerikanische Militärbesatzung zur Verfügung stellte. Die Münchner Berufsfeuerwehr gönnte sich beispielsweise schwere schwarze, halblange Ledermäntel, die bei Kälte sehr geschätzt wurden, wie der ehemalige leitende Branddirektor Dietrich Falke ausführte. Doch „wehe, wenn die Mäntel nass waren“, erinnerte er sich.

In einem eher Fahrzeug-lastigen Museum sei eine Ausstellung über die Entwicklung der Kleidung von Feuerwehrmännern praktisch eine Pflichtdarstellung, meinte Zawadke. Diese Sonderausstellung sei der erste Schritt zu einer Dauerausstellung, denn die Vielfalt sei mit der aktuellen Ausstellung gar nicht darstellbar. Sie würde damit ihren Platz neben den Darstellungen von Feuerlöschern, Blaulichtern, Helmen oder der Feuerwehr im Modellbau finden.

Museum erwacht aus „Dornröschenschlaf“

„Wir werden erwachsen“ griff der Organisator der Sonderausstellung den Ball des stellvertretenden Vorsitzenden des Feuerwehrmuseums, Alexander Süsse, auf, der die Entwicklung des überregional bedeutsamen Museums im vergangenen Jahr kurz Revue passieren ließ. Dabei ging er ausführlich auf den Begriff „Dornröschenschlaf“ ein, der dem Museum attestiert wurde.

Er zitierte den Philosophen und Psychoanalytiker Bruno Bettelheim, der das Märchen des Dornröschen als das Erwachsenwerden interpretierte. Dabei seien neben aktiven Phasen auch geruhsame Augenblicke notwendig, sprich ein Dornröschenschlaf. Süsse meinte, man habe viel Zeit im Inneren investiert, um sich neu aufzustellen und zu organisieren. Jetzt müsse das Feuerwehrmuseum auch nach außen wahrgenommen werden.

Der ehemalige leitende Branddirektor Dietrich Falke meinte in einem kurzen Grußwort, die Entwicklung der Schutzkleidung sei ein Spiegelbild der Entwicklung der Feuerwehrfahrzeuge. Er riet den jüngeren Feuerwehrmännern, die alte Ausrüstung ehrfurchtsvoll zu begutachten. Wenn man die Unterschiede vergleicht, müsse man sehen, dass die Älteren mit ihrer Ausrüstung viel geleistet hatten.

Ausstellung ist bis 27. Mai geöffnet

Die Ausstellung „Des Feuerwehrmanns Kleider – Schutz und Zier im Wandel der Zeit“ ist ab sofort bis 27. Mai im Foyer des Feuerwehrmuseums Bayern in der Duxer Straße in Waldkraiburg zu sehen. Es ist jeden Freitag in der Zeit von 13 bis 17 Uhr sowie jeden Samstag und Sonntag zwischen 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Quelle: ovb-online.de